"expedition d" bricht auf: Orientierung für Schüler in der digitalen Arbeitswelt

„expedition d“ steht für den „Aufbruch in neue Berufswelten“ – das „d“ für „Digitalisierung“. Seit dem 29. April tourt die expedition d über die Schulhöfe Baden-Württembergs

Samstag, 8 Juni, 2019

„expedition d“ steht für den „Aufbruch in neue Berufswelten“ – das „d“ für „Digitalisierung“. Seit dem 29. April tourt die expedition d über die Schulhöfe Baden-Württembergs, mit einem zweistöckigen Erlebnis-Truck, voll bepackt mit digitalen Technologien. Die bundesweit erste mobile Bildungsinitiative zur Digitalisierung gibt pro Jahr rund 12.000 Schülerinnen und Schülern Orientierung für die digitale Arbeitswelt.

Digitalisierung als Megatrend und Herausforderung 

Das Internet der Dinge, Industrie 4.0 oder Künstliche Intelligenz sind weit mehr als Buzzwords. Sie stehen für den Megatrend Digitalisierung, der unsere Arbeitswelt radikal verändert: Klassische Berufe wie Bäckerin, Lehrer, Mechatronikerin oder Architekt befinden sich in einem rasanten Wandel. Die Digitalisierung stellt neue Herausforderungen an alle Beschäftigten. 

Neue Berufsfelder entstehen

Im Zuge von Big Data und Blockchain entstehen aber auch ganz neue Berufsbilder: Data Storyteller etwa gestalten aus nüchternen Zahlen packende Geschichten, Virtual-Reality-Expertinnen entwickeln nicht nur Spielewelten, sondern Trainingsumgebungen für angehende Mediziner und auf Managementebene ist der Chief Digital Officer für die Strategie des digitalen Transformationsprozesses verantwortlich. Aber auch ethische Themen und Datenschutz werden zum Gegenstand neuer beruflicher Aufgabenstellungen: Maschinenethikerinnen etwa beschäftigen sich mit Regeln, denen autonom agierende und entscheidende Maschinen folgen müssen.

Die Gesellschaft muss Antworten auf neue ethische Fragestellungen finden

„Die Ethik spielt im Digitalen eine immer größere Rolle“, betont Christoph Dahl. Wir sind mit neuen Fragen konfrontiert, die wir gesellschaftlich entscheiden müssen: Was sollen und dürfen Pflegeroboter leisten? Bestimmen mit Blick auf Künstliche Intelligenz die Maschinen in Zukunft über die Menschen? Für den Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung ist die Antwort klar: „Der Mensch muss immer über die Maschinen bestimmen und die letzte Entscheidung haben.“ 

„expedition d“ will jungen Menschen Orientierung geben 

„Die globale Digitalisierung ist längst in vollem Gang. Darum wollen wir, zusammen mit unseren Partnern Südwestmetall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, die Schulen dabei unterstützen, ihre Schülerinnen und Schüler frühzeitig auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten. Damit sie sich über deren Möglichkeiten und Herausforderungen, Chancen und Risiken ein Bild machen können“, erklärt Dahl. 

Erste Tests mit Mehrwert und Aha-Effekt

Bei den ersten Testläufen des Bildungs-Trucks wurde klar: Das Projekt zeigte den engagierten Schülerinnen und Schülern, dass die Digitalisierung nicht nur auf ihren Smartphones stattfindet, sondern auch ihr ganzes Berufsleben stärker betrifft als viele denken. Eine Informatiklehrerin bringt es auf den Punkt: „Der Truck als außerschulischer Lernort ermöglicht uns Module, die wir im Unterricht so nicht bieten können.“

MINT-Fachkräftemangel: zu wenige Gestalter der Digitalisierung in Deutschland 

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fehlten bundesweit im Oktober 2018 bereits 340.000 Fachkräfte in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), davon 79.000 Stellen allein in Baden-Württemberg. Und das, obwohl die Anzahl der MINT-Absolventen in diesem Land jedes Jahr ansteigt und im Bundesvergleich mit 41% sogar den größten Anteil stellt. Der Bedarf steigt schneller als das Angebot an Fachkräften. 

Fachkräftemangel hemmt Innovationen

MINT-Disziplinen sind die treibende Kraft der Digitalisierung. Dass ausgerechnet in diesen Bereichen so viele Fachkräfte fehlen, hemmt die technologische Innovationskraft genauso wie die qualifizierte Diskussion darüber, wie wir den digitalen Wandel gestalten wollen.